Thema dieser Seite: Depressionen
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Was andere so über Depressionen geschrieben haben..: Selbsthilfe
bei Depression (!)
Some Infos by others about Depression in English Channel-Medium Marina J. aus NZ:"towards new beginnings" |
Wer viel lesen möchte, empfehle ich z.B.
den hier folgenden Textauszug aus 'Zuerst
heile den Geist' von Tom Johanson ... Ich habe ihn mit den Scanner
eingelesen und er ist zur Zeit nur auszugsweise da.
(Mehr von Tom Johanson : Vortrag in Luzern) |
Tom Johanson über "Depression"
Du bist an einem Punkt angekommen, wo dein vorgesehener Lebensweg (= deine wahren Wünsche, dein höchstes Wohl) sich dermaßen von Deinen Ansprüchen und Gewohnheiten unterscheidet, daß Du dich verloren und/oder unzurechnungsfähig fühlst. Nimm Kontakt mit deinen höchsten Teilen in Dir auf und mache endlich, was dir gut tut ! Ich meine was Dir wirklich gut tut, womit Du glücklich wirst. Das ist Dein höheres Ziel, Dein Lebensweg. |
Aus: "Zuerst heile den Geist", von Tom Johanson
Während der ersten Jahre meiner Heilertätigkeit wurde ich
oft von Menschen aufgesucht, die mir sofort mitteilten, sie litten unter
Depression. Anfangs und auch noch viele Jahre lang war ich sehr unsicher,
wie ich dieses emotionale Problem behandeln sollte. Meine übliche
Methode für Patienten mit geistigen Störungen bestand einfach
darin, die eine und einzige Technik anzuwenden, die ich je gelernt hatte:
das Handauflegen. Dennoch wußte ich intuitiv, daß dieser traditionelle
und allgemein übliche Weg in diesem Fall unangemessen war und nur
wenig Erleichterung erwarten ließ.
Als immer mehr Patienten mit dieser Störung zu mir kamen
und in den meisten Fällen davon berichteten, daß sie bereits
psychotherapeutisch, medikamentös und mit Elektroschock behandelt
worden waren, ohne daß eine nennenswerte Veränderung eingetreten
sei, wuchs meine Unzufriedenheit mit den eigenen ~ und, wie ich ja wußte,
vergeblichen ~ Versuchen, das Problem zu lösen. Mein unerschütterliches
Vertrauen und ein fast fanatischer Glaube an die Kraft der Geistheilung
erzeugten in mir paradoxerweise ein so starkes Gefühl der Frustration
und eine Störung meiner geistigen Verfassung, daß ich schließlich
ebenfalls die Neigung zu ausgedehnten depressiven Perioden entwickelte.
Ich wurde mein eigener Patient!
Ich glaube, daß es ohne Mühe und Anstrengung und ohne
Schmerz keinen Fortschritt gibt und daß mein eigenes zunehmendes
Verständnis und schließlich die Hilfe für das Problem der
Depression durch meine eigene leidvo11e Erfahrung bewirkt worden ist. Auch
ich war durch die private Hölle der Depression gegangen, so wie viele
andere heute noch immer, und ich wußte ganz tief im Innern, daß
überhaupt keine Hoffnung bestand, die Lösung des Problems in
den Berichten und Theorien der medizinischen Forschung zu finden. Tatsächlich
weist die medizinische Fachliteratur darauf hin, daß sich die Experten
über die Definition der Depression nicht einigen können und daß
auch für sie die Ursachen im Dunkeln bleiben. Sie stimmen jedoch überein,
und das ist sehr wichtig, daß es einen Unterschied gibt zwischen
dem alltäglichen Zustand der Verstimmung oder Niedergeschlagenheit,
bei dem es sich lediglich um eine zeitweilige Erschöpfung handeln
kann, und der ernsteren Form, die sie als klinische Depression bezeichnen.
Leider versäumen es viele führende Psychiater, diesen Unterschied
deutlich genug hervorzuheben, und aufgrund ihrer rein akademischen oder
intellektuellen Betrachtungsweise eines in Wahrheit psychischen oder seelischen
Problems ist auch keine Änderung ihrer Einstellung zu erwarten. Die
Seele oder »Psyche« wird von den meisten Psychiatern und Ärzten
kaum jemals als Ursache eines Konflikts angesehen ~ selbst wenn sie deren
Existenz einräumen. Der tragische Zweifel der Praktiker an der Existenz
der Psyche und die Tatsache, daß sie diese nicht als einen Bereich
ansehen, der verwundbar und verletzlich ist, spiegelt sich in den Zehntausenden
von Patienten mit geistigen Störungen, die ein sinnloses Leben innerhalb
und außerhalb der Nervenkliniken fristen. Dieses entscheidende »Innere
Selbst«, dieser »Computer des Bewußtseins«, ist
die Quelle all unserer Hoffnungen und Ängste. Es kann, ebenso wie
der physische Leib, einmal nicht richtig funktionieren. Das kommt immer
wieder vor. Hierin liegt die Ursache, daß die Wissenschaftler zwar
den Unterschied zwischen den beiden Formen der Depression wahrnehmen, aber
dennoch nicht verstehen können, wie es dazu kommt.
An diesem Punkt muß darauf hingewiesen werden, daß bestimmte
Arten der Depression auch durch einen schlechten physischen Zustand des
Körpers verursacht und sehr wirksam durch die herkömmliche ärztliche
Therapie behoben werden können. Aber ich möchte betonen - und
dies ist das Leitmotiv des Buches ~ daß eine spirituelle oder seelische
Depression nicht durch die orthodoxen medizinischen Techniken korrigiert
werden kann, während in den Händen eines kenntnisreichen Heilers,
der über genügend Erfahrung verfügt, kein Patient weiterhin
von dieser schrecklichen und schwächenden Krankheit gequält werden
sollte.
Bei der klinischen Depression oder der seelischen Depression, wie ich
sie lieber nenne, wird die Verzweiflung immer stärker und intensiver,
bis selbst ein einigermaßen normaler Tagesablauf ganz unmöglich
wird. Das Opfer entwickelt zuerst die Neigung, sich von der Außenwelt
zurückzuziehen und verliert allmählich das Interesse am Essen,
an den Menschen und an so selbstverständlichen Aktivitäten wie
Lesen, Schreiben, Sprechen, Konversation. Keine Altersgruppe ist immun
gegen dieses Problem. In seinem weiteren Verlauf können sich ernsthafte
Konsequenzen ergeben. So taucht etwa immer wieder der Gedanke an Selbstmord
auf, der sich bis zur Ausführung des Suizides steigern kann.
Die Tatsache, daß sich die Wissenschaftler offensichtlich darüber
im klaren sind, daß die seelische Depression zwar eine der häufigsten
psychischen Erkrankungen ist, daß es ihnen aber trotz feinster Analysegeräte
und -techniken nicht gelingt, klinische Gründe für den Ausbruch
zu finden, weist stark darauf hin, daß der Ursprung des Problems
in einem Bereich liegt, der über die Körperlichkeit des Menschen
hinausgeht. Es ist eine Tatsache, die allen für übersinnliche
Einflüsse empfänglichen Menschen, Medien und Mystikern, bekannt
ist. Sie haben auf einer bestimmten Stufe ihrer Entwicklung ähnliche
lähmende Störungen erlebt, die ihren Ursprung im Seelisch-Geistigen
haben ~ in einem Bereich, der von Psychiatern nicht ganz ernst genommen
wird.
Der Keim des spirituellen Wesens, das in jeder Seele steckt, wird unaufhörlich
nach Reife streben, bis schließlich ein Übergang vom einfachen
Bewußtsein zu einer höheren Form spiritueller Wahrnehmung erfolgt.
Paradoxerweise entsteht das Problem der seelischen Depression nur deswegen,
weil der Mensch unfähig ist, für sich selbst zu entscheiden,
wann er bereit ist, die uralte Weisheit der spirituellen Gesetze zu empfangen,
in sich aufzunehmen und zur Grundlage seines Lebens zu machen. Es gibt
viele unveränderliche Evolutionsgesetze,
die außerhalb des menschlichen Bewußtseins wirksam sind
oder es weit übersteigen. Wenn sie aber über lange Zeit hinweg
allmählich seine Seele erleuchten und erheben, werden sie eine tiefere
Erkenntnis oder Wissen in sein irdisches Leben bringen.
Dieses Wissen hat nichts mit Intelligenz, Bildung oder Erziehung zu
tun, sondern ist der direkte Einfluß des transzendentalen Geistes
und auch verantwortlich für unsere intuitiven Einsichten. Nur in dem
Stadium, bei dem der Mensch von seinem bisher irdisch-weltlichen Geisteszustand
nach und nach in einen immer höheren Bewußtseinszustand übergeht,
kommt es zur seelischen Depression. Der Prozeß verläuft extrem
langsam. Nach dem Anfangsstadium werden die Anfälle von Melancholie
zunehmend heftiger und anhaltender. Im Laufe dieses Kapitels wird deutlich
werden, welche Erleichterung es bei diesen Anfällen gibt und daß
diese widersprüchlichen Erfahrungen nur die Vorbereitung auf einen
dauerhaften inneren Frieden sind und schließlich zur Bildung einer
neuen Qualität des Bewußtseins führen, die alles bisher
Bekannte übersteigt.
Wir sind daran gewöhnt, die Funktionen des menschlichen Geistes
als Ausdruck von Gefühl, Phantasie, Überzeugung und kodifizierten
Wissens zu betrachten, dabei haben aber diese Funktionen auch einen starken
Einfluß auf den Körper. Die lange Geschichte psychosomatischer
Störungen ist ein überzeugender Beweis für diese Verbindung.
Viele Psychiater halten im Bereich des menschlichen Geistes die Funktion
des Verstandes als die höchste seiner Kräfte. Verstand ist jedoch
lediglich das Endprodukt von Beobachtungen und Wahrnehmungen, die im Geist
auf die gleiche Weise entstehen, wie etwa ein Computer Antworten und Ergebnisse
aufgrund eingegebener Daten liefert. Der Verstand kann keine andersartigen
oder neuen Informationen hervorbringen, die über die zuvor aufgenommenen
Daten hinausgehen. Der Verstand arbeitet deshalb nur auf einer Bewußtseinsebene.
Es ist eine Ebene, die ausschließlich auf die physischen Wahrnehmungen
begrenzt ist ~ eine Tatsache, die durch den erstaunlichen Erfolg der modernen
Wissenschaftstechnologie bestätigt wird. Während der Aspekt »Verstand«
des menschlichen Geistes bemerkenswert geschickt ist, durch Beobachtungen
Daten zu speichern und logische Schlüsse zu ziehen, ist es ihm unmöglich,
Bewertungen vorzunehmen, die höhere Ebenen des Geistes (des Spirituellen)
betreffen, also beispielsweise eine hilfreiche Beurteilung über die
Bedeutung philosophischer Inhalte vorzunehmen. Der Verstand kann nicht
zu irgendwelchen Schlüssen über den Ursprung der Inspiration,
der Wahrheit oder Schönheit, über den Sitz des intuitiven Wissens
oder zu einer Begründung dafür kommen, warum der Mensch nach
Wahrheit verlangt. Der Verstand hilft allerdings bei der Suche nach Antworten
auf diese Fragen. Wir müssen also die Existenz eines ( niedrigeren)
Verstand Geistes und eines (höheren) intuitiven Geistes anerkennen.
Die höhere Ordnung kann die untergeordneten Ebenen erkennen und sogar
erklären, sie selbst bleibt aber ein für die niederen Schichten
völlig unzugänglicher Bereich. In Wirklichkeit besteht deshalb
jeder Mensch im Grunde aus zwei Menschen, oder, in den Worten der Bibel,
er ist ein »zwiefältig Teil«, eine Dualität. Da gibt
es einmal den Menschen, den wir kennen. Er setzt sich zusammen aus Vorstellungen,
Neigungen, Abneigungen, Wünschen und einem kodifizierten Wissen. Das
andere ist der Mensch, den wir durch viele Leben hindurch suchen: das Innere
Selbst.
Inwieweit ist der Mensch überhaupt »frei«, sein Leben
zu gestalten ? Je mehr wir unsere Erfahrung und Umwelt betrachten, um so
kontrollierter oder begrenzter scheint der Spielraum unserer »Freiheit«
zu sein. Man denke nur an die Ungleichheit der Voraussetzungen der persönlichen
Existenz! Da gibt es Menschen, die alle Vorteile besitzen, die das Leben
nur bieten kann: Gesundheit, Geist und Wohlstand, der ein komfortables,
sorgenfreies Leben ermöglicht. Für andere ist das Leben grausam
und bedeutet einen endlosen Kampf um die bloße Existenz. Der Durchschnittsmensch
hält das nicht nur für vollkommen ungerecht, es geht auch weit
über sein Verständnis hinaus.
Jeder stellt sich die bohrende Frage: Gibt es eine ausgleichende göttliche
Ordnung? Welches Ziel und welchen wahren Zweck können wir erkennen
? Man wird sich auch fragen, ob es kein Entrinnen aus dieser demoralisierenden
Lage gibt, die man sich ganz gewiß nicht selbst ausgesucht hat. Die
Probleme und die Antworten sind in den verschiedenen oder nach oben strebenden
Bewußtseinsebenen zu suchen. Obgleich, wie bereits erklärt,
der intuitive oder höhere Geist sein niedrigeres Gegenstück zu
beeinflussen und erleuchten vermag und das auch tut, ist es für die
Vernunft oder die Verstandeskräfte ( sie gehören zur unteren
Ebene) unmöglich, die höhere Ordnung zu verstehen oder auch nur
zu erkennen. Dadurch entsteht der Konflikt, das Gefühl des Unbefriedigt-
und Unglücklichseins. Es wird also durch den von der Umwelt konditionierten
Verstand erzeugt.
Wie wir im weiteren Verlauf dieses Kapitels sehen werden, verfolgt
der höhere Geist ausdauernd, beharrlich und unerschütterlich
das Ziel, den niederen Geist durch Reinigung zur Höherentwicklung
zu bringen. Das geschieht, indem er dafür sorgt, daß alles,
was wir denken und tun, dem Absoluten Gesetz entspricht. Es ergibt sich
daher eine deutliche Absicht. Sie besteht darin, daß der intuitive
oder spirituelle Geist unaufhörlich nach Weiterentwicklung strebt,
und das bedeutet eine ständig zunehmende Wahrnehmung der höheren
Bewußtseinsebene.
Wenn der niedere Geist, der ganz auf die Ebene unserer endlichen
Welt beschränkt ist - physisch, emotional und intellektuell ~ durch
einen höheren Geist bedroht wird (und das geschieht unvermeidlich),
der sich unablässig darum bemüht, sich auf einer immer höheren
Wahrnehmungsebene zu realisieren, entwickelt er instinktiv eine fanatische
Entschlossenheit, den Status quo aufrechtzuerhalten. Das heißt, es
entsteht im niederen Geist ein starkes Verlangen, jeder Aufforderung zur
Veränderung Widerstand entgegenzusetzen und sich weiterhin in dem
Zustand zu behaupten, wie er schon durch zahllose Leben hindurch bestanden
hat. Unglücklicherweise ist der niedere Geist in seiner Abhängigkeit
häufig genauso stark, ja er scheint zeitweise sogar stärker zu
sein als die höhere Ordnung. Auf diese Weise entstehen Konflikt und
Konfrontation, die unvermeidlich eine Reihe von furchtbaren, schwächenden
Störungen zur Folge haben. Dazu gehört auch als häufigste
von allen - die Depression!
Die heimliche Krankheit
Probleme, Schmerzen und Enttäuschungen sind die unvermeidlichen
Hindernisse und zugleich der Preis für den spirituellen Fortschritt
des Menschen. Wir tauschen im Verlauf dieses Fortschritts ~ durch den das
göttliche Gesetz wirksam wird ~ Unwissenheit allmählich gegen
innere Wahrnehmung und uralte Weisheit. Es scheint zwar übertrieben,
die schmerzlichen Lebenserfahrungen unserer Weiterentwicklung zuzuschreiben,
aber woher sonst kommen die großen und kleinen Ängste des täglichen
Lebens, wenn nicht vom Zustand der Unwissenheit, in dem unser Geist sich
befindet ? Angstfreiheit ist nur in dem Maße zu erreichen, in dem
die Erleuchtung von Innen fortschreitet. Die schwächenden Auswirkungen
der seelischen Depression werden deshalb sogar noch schrecklicher durch
Elemente der Unwissenheit und Angst, weil die Patienten keinerlei beruhigende
oder nachvollziehbare Begründung erkennen können, warum sie unter
diesen starken niederdrückenden und belastenden Stimmungen von Verzweiflung
und äußerster Hoffnungslosigkeit leiden müssen. Zeitweise
hegen sie den leisen Verdacht, daß sie unausweichlich auf einen Nervenzusammenbruch
oder den Wahnsinn zusteuern. Dazu trägt noch wesentlich bei, daß
der Arzt Schwierigkeiten hat, irgendeine Prognose über die Erkrankung
des Patienten zu machen, denn der wahre Zustand ist oft verborgen oder
verschleiert durch eine Reihe körperlicher Symptome wie Kopfweh, Magen.
schmerzen und Krämpfe, schwere Erschöpfungs- und Spannungszustände
usw. So bleibt das Problem zwar unterschwellig stets aktiv, es wird aber
weder vom Arzt noch vom Patienten erkannt ~ in der Tat also eine heimliche
Krankheit. Sobald einmal die wahre Natur oder, noch wichtiger, der Ursprung
der Erkrankung erkannt wird, ist den Forschern klar, daß zwar
[...]
nen: physisch, emotional und intellektuell. Wenn
er nicht nur glaubte, sondern wüßte, daß sich seine
Füße vom Moment seiner Geburt an auf eine genau vorherbestimmte,
sinnvolle heilige Pilgerreise begeben, dann wäre viel von seiner Angst
und Furcht, vielleicht sogar die Anstrengung des Kampfes um bessere
Bedingungen, von ihm genommen. Aber wäre der Mensch dadurch
besser und weiser? Das ist sehr zu bezweifeln. Wir haben deshalb
keine Wahl und müssen akzeptieren, daß wir nicht nur Spielball
des Zufalls sind, sondern unter dem Schutz fundamentaler Gesetze
stehen. Dadurch werden die Freuden und Leiden des Lebens zu positiven
Wegmarken, die den Menschen über den Glauben an eine begrenzte
Welt hin aus zur Wahrnehmung eines grenzenlosen Daseins führen. Die
älteste Überlieferung der Welt berichtet uns wiederholt, daß
wir uns nur durch Widerstand und Unglück weiterentwickeln und
daß der gesegnet sei, der um des Gesetzes der fortschreitenden Entwicklung
willen leidet und durch sein eigenes Bemühen Erfüllung
findet. Die Depression Die ausführlichen
Erklärungen auf den vorangegangenen Seiten über die Natur des
Geistes und über die ruhelose Geschäftigkeit auf den Unterebenen
des Bewußtseins sollten es dem Leser hinreichend deutlich gemacht
haben, wie und warum Ir wollen uns deshalb quälende mentale
Konflikte entstehen. W. jetzt mit dem richtigen Weg beschäftigen,
wie Linderung für diese Probleme zu finden ist. Lassen
Sie uns zunächst bestimmte gesicherte Tatsachen über den
Zustand des Glücks und der Zufriedenheit untersuchen und dabei nicht
vergessen, daß wir zu dem Schluß gekommen sind, daß der
Mensch grundsätzlich eine Dualität ist, nämlich
ein egoistisches Selbst und ein spirituelles Wesen, und daß
jeder der Aspekte durch seine eigene geistige Kraft aktiviert wird, wobei
beide fähig sind, einen Glückszustand zu empfinden, der
der jeweiligen Natur angemessen ist. Der Unterschied zwischen den
beiden Aspekten des Geistes besteht darin, daß der erste
eine endlose Folge von Handlungen zur Erreichung materieller Ziele
ist, während der andere das unaufhörliche Bemühen
um eine höhere spirituelle Lebensweise darstellt. Jemand sagte einmal:
»Das erfüllte Verlangen ist von allen Stimmungen die am
wenigsten zufriedene . . .(( Wenn wir aber diese Wahrheit bis ins
Extrem fortsetzen, ergibt sich daraus, daß alle Formen des
Begehrens niemals den Zustand vollkommener Befriedigung erreichen.
Unvergängliche Befriedigung kann man nur in der tiefergehenden spirituellen
Ordnung suchen, der gegenüber das Nicht-Spirituelle oder der Materialismus
nur das Mittel zu einem bestimmten Zweck ist. Wenn materielle Wünsche,
auch wenn es sich dabei um lebensnotwendige Bedürfnisse wie
Nahrung, Kleidung, Obdach und alle Arten von Bequemlichkeit handelt, angemessen
erfüllt werden, haben wir damit nur das materielle Wohlbefinden des
Menschen gesteigert. Wir haben für günstige Voraussetzungen gesorgt,
unter denen sich ein gewisses Maß an Glück einstellen
kann. Beschwerden können entstehen, weil die verbesserten materiellen
Voraussetzungen aufgrund ihrer eigenen Natur allmählich an Glanz
verlieren, wenn man sich nicht ununterbrochen darum bemüht,
sie aufrechtzuerhalten. Alle, die sich mit einer Utopie beschäftigen,
machen immer wieder den Fehler, daß sie versuchen, ihr höchstes
Ziel schließlich in ihrer eigenen oder der anderer Menschen unmittelbaren
Umgebung zu finden. Sie erkennen nicht, daß die Umweltbedingungen
nur für eine Folge von Erfahrungen oder spirituelle Möglichkeiten
sorgen, die der Vorbereitung auf ein realeres Leben ununterbrochenen Glücks
auf höheren Bewußtseinsebenen dienen. Wenn man das als eine
logische Schlußfolgerung berücksichtigt, muß man akzeptieren,
daß der Mensch aufgrund seiner dualen Existenz fähig ist, zwei
Formen des Glücks zu empfinden. Eine ist die sinnliche, jedoch begrenzte
Freude, die durch die Dinge der materiellen Welt ausgelöst wird, die
zweite ist die tiefere spirituelle Erfahrung des unendlichen, grenzenlosen
Selbst.
Aus diesem Grund gibt es prinzipiell zwei Arten von glücklichen
Menschen in unserer materiellen Welt. Da ist einmal der Mensch, der ein
Leben liebt, in dem weitgehend das niedere Selbst oder Ego dominiert. Er
findet seine Lust und Befriedigung in der gegenständlichen Sinneswelt.
Der andere ist der, der schließlich eine höhere Stufe
der Bewußtheit erreicht und in der Lage ist, zwischen Illusion und
Realität zu unterscheiden. Von dieser Ebene aus ist der spirituell
bewußte Mensch in der Lage, seine Sinne weitgehend unter Kontrolle
zu halten und nicht nur deren Wünsche oder Begier den zu beherrschen,
sondern auch zu erkennen, daß das Ziel dieser Begierden nur begrenzte
Erfahrungen ( oder ein eingeschränktes Glückserlebnis) bringen
würde, die unaufhörlich wiederholt werden müssen.
Dieses gleichzeitige Abklingen der Begierden während ihrer
Erfüllung, das sich in regelmäßigen Abständen immer
aufs neue wiederholt, war der Grund, daß man im Altertum das Ego
als das Reich der Illusion bezeichnete. Es ist ein Irrtum, zu glauben,
daß wir ein wichtiges Bedürfnis befriedigen. Tatsächlich
handelt es sich dabei um eine Selbsttäuschung, wenn wir versuchen,
damit unserem irregeführten Gefühl zu entkommen, das uns dazu
treibt, uns unaufhörlich um ein Ziel zu bemühen, das nicht mehr
als einen kurzen Augenblick der Befriedigung verschafft. Ganz gleich,
von welchem Aspekt wir geistig beherrscht werden, vom niederen Selbst oder
vom höheren Selbst, wir werden immer eine Art von Glück erfahren.
Der Hauptunterschied zwischen den beiden Zuständen besteht darin,
daß es sich bei dem einen um einen vorübergehenden Glückszustand
handelt, während der andere der befriedigende Ausdruck des allmählichen
Freiwerdens vom unersättlichen Ego und die Entdeckung des eigenen
unendlichen göttlichen Selbst ist.
Viele Leser mögen sich fragen, warum dieser langwierige und schwierige
Prozeß der Entwicklung von den niederen Bewußtseinsebenen zu
den höheren überhaupt notwendig ist. Wenn wir bereits unendlich,
ewig und göttlich sind, warum kann uns das nicht von Anfang an bewußt
sein ? Warum können wir uns nicht stets der spirituellen Herrlichkeit
im Innern sicher sein? Der Grund ist ein Gefühl für die Bedeutung,
wie ich es einmal nennen möchte, oder ein besonderes Wissen um das
Wesen der Dinge, das sich erst entwickeln muß. Wenn wir
ununterbrochen in einer Sphäre unveränderlichen Lichtes lebten
und nur diesen Zustand kennen würden, könnten wir dann die Bedeutung
des Lichtes verstehen? Wie könnte das Licht das Gefühl von Schönheit,
Freude und Behagen hervorrufen, wenn wir nicht zuerst die Dunkelheit erlebt
hätten? Wie erkennen wir unsere eigene Unendlichkeit, wenn wir nicht
den endlichen Zustand erfahren ? Welche Bedeutung hätten Friede und
Freude ohne Schmerz und Trauer?
Zur Befreiung der Seele gehört auch das Kennenlernen der Natur
aller materiellen und spirituellen Dinge. Das ist aber ohne die Erfahrung
der Doppelnatur aller Dinge nicht möglich. Das erwähnte Gefühl
für die Bedeutung oder das spezielle Wissen kann nur gewonnen werden,
wenn wir in einen nur scheinbar endlosen Prozeß des Hinabsteigens
in den grobstofflichen Bereich innerhalb der Grenzen von Raum und Zeit
einbezogen werden.
Dieser Vorgang wird zu einem allmählichen Abstieg, zu einer Rückkehr
der Seele, wobei das beschränkte Wissen des Ego oder des Selbstbewußtseins
verwandelt und zum absoluten Wissen wird.
Dieser »Heimweg der Seele«, der große Schwierigkeiten
mit sich bringt, nimmt eine Erfahrung nach der anderen in sich auf. Die
Seele macht sich dabei nicht nur unsere eigene Erfahrung zunutze, sondern
sie gewinnt auch an Erfahrung, indem sie einen großen Teil von den
Erfahrungen anderer absorbiert. Jede Seele, die einen Ego-Aspekt entwickelt,
während sie auf ihrem Weg nach unten ist ( dieser ist notwendig, um
ein Gefühl
der Identität oder für die Bedeutung ihrer Existenz zu schaffen),
erfährt eine allmähliche Befreiung ( von ihrem Ego-Aspekt) und
ist unterwegs zur Entdeckung des Höchsten Selbst, der Göttlichen
Seele. Aus diesem Grund spielen Behinderung und Begrenzung eine ganz wichtige
Rolle bei der Höherentwicklung der Seele. Durch solche Einwirkungen
gelangt sie zur Allgegenwart, zur vollkommenen Freiheit und Unendlichkeit.
Das Seelisch-Geistige ist der göttliche Keim, und die Materie
ist der Schoß, in dem er sich durch herkulische Anstrengung entwickelt
und aus dem er - gegen jede Wahrscheinlichkeit, so hat es den Anschein
. herauswachsen muß. Wenn wir bedenken, welch kompliziertes Wesen
der Mensch ist und welch gewaltige Aufgabe der Befreiung unausweichlich
vor ihm liegt, sollten wir uns nicht wundern, wenn Konflikte innerhalb
der Seele ( und dazu gehören auch die verschiedenen Formen der Depression)
auftauchen.
Bisher haben wir in diesem Kapitel die Natur des menschlichen Geistes
besprochen und, bis zu einem gewissen Grad, die Aktionen und Reaktionen
auf den unterschiedlichen Bewußtseinsebenen erklärt. Wir können
daraus drei grundlegende Schlüsse ziehen:
1. Jeder Mensch ist eine duale Persönlichkeit.
2. Je nach dem Grad seiner fortschreitenden Entwicklung erfährt er nur eine kurze, begrenzte Zeit ein irdisches Glück, oder aber ein immer wachsendes Glück auf höheren Ebenen spirituellen Bewußtseins.
3. Der Mensch durchläuft einen kontinuierlichen Prozeß der Verwandlung oder Befreiung, in dessen Verlauf er sich aus einem begrenzten ego-zentrischen Wesen zu einem unendlichen spirituellen Wesen entwickelt.
Jedes menschliche Wesen ist von dem Augenblick an, in dem es in die
stoffliche Welt der Materie eintritt, zu einer Art Hindernisrennen gezwungen.
Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß dabei auf manche
Menschen ein höherer Lohn oder Preis wartet, während andere große
Schwierigkeiten zu überwinden haben und sich heftiger anstrengen müssen.
Der Ablauf wird uns durch ein unerbittliches Gesetz zugemessen, das ganz
genau Art und Umfang der erforderlichen Erfahrungen bestimmt. Das alles
geschieht so, daß es genau der erreichten Position der Seele im unendlichen
Spektrum des Bewußtseins entspricht. Müssen wir deshalb annehmen,
daß Depressionen eine Fügung des Kosmischen Gesetzes sind, oder
entstehen sie als zufällige Erkrankung des Geistes? Seelische Depressionen
sind tatsächlich eine Fügung des Gesetzes, während Depressionen,
die das Ego-Selbst betreffen, entweder durch tiefgehende Erschöpfung
von Körper und Geist oder durch enttäuschtes ehrgeiziges Streben
des Ego-Selbst auftreten. In diesem Kapitel wollen wir uns nicht zu sehr
mit diesem letzten Problem beschäftigen, sondern uns vielmehr auf
das spezielle Geschehen konzentrieren, das zwischen den endlichen (begrenzten)
und den unendlichen Aspekten des Geistes stattfindet. Dieser Prozeß
ist der Ursprung der seelischen Depression. Eine der bemerkenswertesten
Schlußfolgerungen, die wir aus den drei Tatsachen über die Natur
des menschlichen Geistes glaubten ziehen zu müssen, war die, daß
der Mensch einen kontinuierlichen Prozeß der Befreiung seines begrenzten
Ego-Selbst durchmacht und über verschiedene Bewußtseinsstufen
zu einer Vereinigung mit seinem höheren Selbst geführt wird.
Dieses Hingezogenwerden zu einer höheren Bewußtseinsebene
beraubt das dem Irdischen verhaftete Ego eines Teils seiner Macht, und
wenn es diesen Entzug zum erstenmal spürt, entsteht ein Gefühl
tiefer Angst.
Der Patient hat für diese unterschwellige Angst keine Erklärung,
denn er ist sich überhaupt keiner greifbaren Ursache bewußt,
wie sie etwa bei finanziellen oder beruflichen Problemen, Eheschwierigkeiten,
Fragen der körperlichen Gesundheit oder der Umwelt eine Rolle spielen.
Zusätzlich spürt er noch ein inneres Gefühl der Bedrohung
des Selbst, und gleichzeitig damit entsteht ein überwältigendes
Gefühl der Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit und Unsicherheit. In
diesem Stadium ist es üblich, daß der Gedanke an Selbstmord
immer stärker wird oder sogar Versuche zur Selbsttötung unternommen
werden. Warum entstehen diese Gedanken an Selbstmord ? Der Grund ist, daß
das Ego-Selbst die Menschen zu Gefangenen ihrer Gewohnheiten, Ängste,
Hoffnungen und Ambitionen gemacht hat. Sie sind Gefangene ihrer Vorurteile,
Meinungen, Begierden und Neigungen. Der Mensch strebt, arbeitet und plant
innerhalb dieser engen Grenzen, um Freiheit, Glück und Sicherheit
zu erlangen. Aber alles das entzieht sich ihm, weil die Gitter seines Gefängnisses
die Anordnungen des Ego-Selbst sind, mit dem er sich fälschlicherweise
identifiziert. Das Höhere oder Geistige Ich allein bietet aber vollkommene
Freiheit und Sicherheit, doch dessen Impulse und also auch seine Aktionen
werden häufig durch das beherrschende Ego blockiert, das weiterhin
ganz stark alle Gedanken, Wünsche und Handlungen diktiert.
Der ständige Prozeß der Befreiung vom Ego, den wir bereits beschrieben haben, ist merkwürdigerweise der Grund, warum der Patient manchmal an Selbsttötung denkt. Es ist die natürliche Folge davon, daß das Gesetz der Befreiung daran arbeitet, die Kraft des Ego-Selbst abzubauen, um uns dabei zu helfen, daß wir frei und in Übereinstimmung mit der wahren Natur des spirituellen Selbst leben können. Dieses Gesetz stellt eine ernsthafte Bedrohung für die seit langem ausgeübte Vorherrschaft des Ego dar, die wahrscheinlich schon über viele Leben hinweg wirksam gewesen ist. Im Ego-Selbst entsteht ein Gefühl der Angst, und damit wird auch der Selbsterhaltungsinstinkt geweckt. Gleichzeitig läßt der sich bildende spirituelle Aspekt ein Gefühl der Frustration entstehen, weil der Mensch nun die grenzenlose Freiheit wahrnimmt, die ihm immer noch unerreichbar ist.
Am meisten quälen die Konflikte, die zwischen den Aktionen des
Höheren Bewußtseins ( das versucht, immer höher zu steigen)
und den energischen Versuchen der elementaren Kräfte des Ego-Selbst
während des großen Abstiegs entstehen ( siehe Zeichnung auf
Seite 37), die das Höhere Bewußtsein zurückhalten wollen,
um den eigenen irdischen Herrschaftsbereich zu behaupten. Es ist bemerkenswert,
wie in diesem Stadium der Geist des Ego starke und durchaus glaubwürdige
Suggestionen gibt und damit versucht, seinen Kampf gegen die Übernahme
durch das Gewicht beimessen. Sie erkannten, daß der physische Leib,
körperliche Empfindungen, sinnliche Wahrnehmungen, Gedanken und Begierden
etwas Unbeständiges, Vorübergehendes sind, und daß die
Ursache für alles Leid und alles Böse in der emotionalen Bindung
an diese Dinge zu suchen ist, die schon aufgrund ihrer Natur vergänglich
sind und an denen kein dauerhafter Besitzanspruch geltend gemacht werden
kann. Die grundlegende Aussage der Schriften beruht auf der einen Wahrheit,
daß alles, was sich außerhalb des spirituellen Konzeptes befindet,
unwirklich ist. Das bedeutet, daß es eine begrenzte Existenz besitzt
und daher vergänglich ist.
Die Lehren der großen Meister sollen dem Menschen zeigen, wie
er sich vom Verlangen nach den sich stets verändernden illusorischen
Gegenständen der äußeren Welt befreien und in den dauernden
inneren Frieden des spirituellen Selbst flüchten kann. In den meisten
Fällen ist der Mensch zu unwissend und zu sehr der sinnlichen Welt
verhaftet, um sich darüber Gedanken zu machen, wie er sich davon befreien
könnte. Deshalb darf er eine Zeitlang seine eigenen Wege gehen und
die aufs Äußere gerichteten Ziele verfolgen. Aber letzten Endes
wird doch das Gesetz wirksam, wonach alle Menschen eine spirituelle
Bestimmung haben, die sie verwirklichen müssen.
Der Mensch muß ganz gegen seinen Willen die irdischen Elementarkräfte
bekämpfen, die ihn gefangenhalten.
Trotz allem, was wir über das Ego-Selbst gesagt haben, über
seine Grenzen, seine Selbstsucht und seine Blindheit, muß festgestellt
werden, daß seine Existenz und seine Wirkung unentbehrlich sind.
Wie die dunkle, feuchte Erde für das einzelne Samenkorn, so ist auch
das der Erde verhaftete Ego lebenswichtig für die Entwicklung des
spirituellen Samens oder Keims. Es kann niemals eine vollkommene spirituelle
Erleuchtung stattfinden, ehe sie nicht auf jeder Ebene des Bewußtseins
verwirklicht und aufrechterhalten wurde, und zwar beginnend auf der niedrigsten
Stufe. Manche mögen denken, es wäre wunderbar und viel leichter,
wenn man einfach durch Meditation und Kontemplation den Zustand der inneren
Ruhe herbeiführen könnte und Gott auf diese Weise erfahren dürfte.
Es ist eine unendlich höhere Leistung und sehr viel realer, die Erleuchtung
zu erlangen, indem man jede Ebene des Stofflichen und der Funktionen durchläuft.
Es gibt keine Ebene, auf der sich nicht Gott befindet. In seinen Augen
gibt es keine Abgrenzungen zwischen der irdischen und der geistigen Welt.
Alles ist eine Wirkung der schöpferischen Kraft Gottes. Obwohl diese
Welt in erster Linie eine Welt der Aktion und der Erfahrung ist und wir
zeitweise ihre Gefangenen sind, muß es also irgend etwas von großem
Wert geben. das wir von ihr erhalten können. Selbst wenn unsere Handlungen
von Habgier, Angst, Zorn, Ehrgeiz, Bequemlichkeit, Ruhmes- oder Sicherheitsstreben
bestimmt sind, muß eine Zeit kommen, die uns dazu zwingt, Versuche
zu unternehmen, uns von der vergänglichen sinnlichen Welt zu befreien
und den Aufstieg zu beginnen- An diesem Punkt entsteht aus den »Gegensätzen«
der menschlichen Natur ein schmerzlicher Konflikt, der viel Angst, Frustration,
Unsicherheit und Depression mit sich bringt. Dieser Konflikt ist tatsächlich
der Ausdruck oder die Überwindung des niederen Selbst durch das Höhere
Selbst auf der physischen Ebene. Wie wir gesehen haben, ist der »Kampf«
der Depression deshalb nicht die Folge einer körperlichen oder geistigen
Erkrankung, sondern es handelt sich dabei um die »Wachstumsschmerzen«
des spirituellen Embryos, um den Beginn der großen Befreiung, um
den ersten Schritt zur endgültigen Überwindung des ruhelosen,
unersättlichen Ego-Selbst.
Wenn die Seele eine bestimmte Entwicklungsstufe erreicht hat, auf der
sie mit der spirituellen Depression konfrontiert wird, kommt es zu anhaltenden
und heftigen Auseinandersetzungen, in deren Verlauf gegensätzliche
Erscheinungsformen des Selbst aufeinandertreffen. Diese Ereignisse sind
die Vorbereitung für den Übergang auf eine neue Bewußtseinsebene.
Das Opfer der Depression ist in Wirklichkeit der Schüler einer
Schule, die ihn darauf vorbereitet, das reale Leben auf höheren Ebenen
seines Daseins zu erfahren, eines wahrhaft gesegneten Daseins.
Dies ist, so glaube ich, der Punkt, an dem wir unsere Analyse über die verschiedenen, untereinander im Widerspruch stehen- den Bewußtseinsebenen abschließen können, ebenso die Erklärung über die Wege, die die Seele des Menschen geht, um ihre eigene völlige Hingabe und das letzte Aufgehen zu bewirken, so daß auf diese Weise das wahre Selbst vollkommen seiner unendlichen und ewigen Natur gewahr wird.
Wir widmen deshalb den Rest dieses Kapitels dem Vorhaben, den Opfern
nicht nur zu einem vollständigen Verständnis ihrer Probleme zu
verhelfen ( mit anderen Worten: Warum ihm dies geschieht), sondern wir
zeigen auch praktische und wirksame Methoden, die ihm seine Situation erleichtern.
Es kann gar nicht genug betont werden, daß es keine leichte Aufgabe
ist, weder für den Heiler, der sich darum bemüht, seine Patienten
zu unterrichten, bis sie sich wieder zurechtfinden, und zu ermutigen, sich
streng an die Ratschläge und die empfohlenen Übungen zu halten,
noch für die Opfer, die Mut und Entschlossenheit zeigen müssen,
um den Ängsten und Forderungen des Ego-Selbst entgegenzutreten, bis
es den Kampf aufgibt.
W ir wollen uns zuerst mit der Ausgangssituation des Heilers beschäftigen.
Die große Bedeutung, die ein starker Rapport zum Patienten hat, ist
vergleichbar mit dem Fundament für den Hausbau. Man erreicht dieses
Ziel am besten, indem man den Leidenden zuerst ausführlich und ohne
ihn zu unterbrechen über seine Erfahrungen sprechen läßt.
Der Heiler hört nur zu und gibt deutlich sein Interesse und seine
Sympathie zu erkennen. In diesem frühen Stadium sollte man niemals
versuchen, irgendeine Aussage des Patienten in Zweifel zu ziehen, denn
es hat sich erwiesen, daß der beste Zuhörer auch der beste [...]
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